Ich zuckte ebenfalls mit den Schultern. "Ist halt so."
Ich verabschiedete mich von ihr und sah ihr noch kurz nach, als sie ging, dann lief ich auch weiter. In die entgegengesetzte Richtung.

"Ich bin auch siebzehn." Erwiderte sie, darauf herrschte erneutes Schweigen. Sie schienen beide heute nicht sonderlich gesprächig zu sein. Sie war relativ froh, als Zoe wieder ein Gesprächsthema fand.
"Ich mag Stürme. Gewitter, Regen.. Finde ich irgendwie entspannend." Meinte sie mit einem leicht verträumten Gesichtsausdruck. Schon zu Hause hatte sie schlechtes Wetter dem guten immer vorgezogen. Wenn es draußen so richtig ungemütlich wurde und kaum mehr jemand unterwegs war, das gefiel ihr irgendwie.

Zoe wollte also nicht hier sein.. Das konnte sie sich gar nicht vorstellen, alles was sie sich eigentlich jemals gewünscht hatte war es, auf dieses Internat zu gehen. Wahrscheinlich hauptsächlich einfach, um ihren Eltern zu entkommen. Wenn man bei jedem Schritt überwacht wurde war es natürlich klar, dass man überall lieber leben wollte, als zu Hause.
"Ich bin gestern angekommen, hatte aber noch nicht viel Zeit mich umzuschauen." Antwortete sie. "Ist aber auch echt groß das Gelände hier."

// Ich muss eben bis halb elf weg. Kannst dich ja rausplayen, wenn du willst. :)

"Ja, ich auch." Antwortete sie und sah auf ihre Hände, was sie immer machte, wenn sie nicht wusste, was sie noch sagen sollte. Zum Glück stellte Zoe jetzt die nächste Frage. Sie sah wieder zu Zoe auf und antwortete: "Nucatuae, und du?" Blair konnte sich noch erinnern, wie ihre Eltern immer gehofft hatten, Blair würde nach Cycnus gelangen. Als sie schließlich nach Nucatuae ging, waren sie regelrecht enttäuscht, aber Blair hatte von Anfang an nichts anderes erwartet.

Sie hatte draußen ein bisschen das Gelände erkundet, aber schließlich begann sie zu frieren und ging wieder hinein. Sie war jetzt noch nicht lange auf der Schule und hatte noch nicht viel davon gesehen, trotzdem fühlte sie sich hier wie zu Hause. Es war viel angenehmer sich hier aufzuhalten, sie fühlte sich viel wohler als zu Hause, wo ihre überfürsorglichen Eltern jeden ihrer Schritte überwachten. Eigentlich liebte sie ihre Eltern, keine Frage, sie waren einfach gutherzige Menschen.. Aber mit der Vorsicht und dem ganzen Aufpassen auf ihre Tochter übertrieben sie in Blairs Augen maßlos.
Sie lief durch ein paar Gänge, in denen sie noch nicht gewesen war und schaute sich interessiert um, als plötzlich ein Mädchen gegen sie lief. Blair stolperte einen Schritt zurück, und sah überrascht auf, als das Mädchen sie anfuhr. °Das war doch nicht meine Schuld°, dachte sie etwas genervt, aber da sie keine Lust auf Streit hatte, entschuldigte sie sich einfach nur dafür. Das Mädchen schien etwa in ihrem Alter zu sein, Blair hatte sie hier aber vorher noch nicht gesehen. Wahrscheinlich war sie aus einem anderen Haus.